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Mit dem Elektroauto in den Winterurlaub

Tiefe Temperaturen und viel Gepäck können Reichweite um ein Drittel reduzieren

Wenn man mit dem Elektroauto in den Skiurlaub fährt, sollte man auf die Menge an Gepäck achten, die Route inkl. Ladestopps vorab planen und mit einer eventuell geringeren Reichweite kalkulieren. „Tiefe Temperaturen wirken sich negativ auf die Antriebsbatterien von E-Autos aus und man benötigt mehr Zeit beim Laden. Das in Kombination mit viel Gepäck, kann die Reichweite eines E-Autos um bis zu einem Drittel reduzieren. Kurze Ladestopps zwischendurch sollte man sicherheitshalber einplanen – oft reichen schon zehn Minuten. Diese lassen sich auch super mit Pausen verbinden, um sich die Füße zu vertreten“, rät Markus Kaiser, ÖAMTC-Experte für Elektromobilität.

Tipps, worauf man bei der Urlaubsfahrt mit dem E-Auto achten sollte.

Vor Abfahrt und Rückreise:
Das Fahrzeug vollständig aufladen, um eine maximale Reichweite zu haben. „Viele Elektroautos haben standardmäßig eingestellt, dass sie nur bis 80 Prozent aufgeladen werden – das sollte vorab kontrolliert und gegebenenfalls umgestellt werden“, rät der ÖAMTC-Experte.

Beladung:
Zusätzliches Ladegewicht wirkt sich negativ auf den Energieverbrauch und somit auf die Reichweite von E-Autos aus. Der Experte empfiehlt eine montierte Dachbox nach dem Skiurlaub möglichst zeitnah wieder zu entfernen. Diese erhöht nämlich den Luftwiderstand und das kostet zusätzliche Energie.

Im Urlaubsort:
Wenn vorhanden, sollte das Elektroauto in einer Garage abgestellt werden. Dadurch wird die Temperaturdifferenz von Auto und Umgebung möglichst geringgehalten und der Heizenergiebedarf reduziert sich deutlich. Zudem sollte man sich vorab informieren, wo eine geeignete Ladeinfrastruktur zur Verfügung steht – ob direkt bei der Unterkunft oder ob es öffentliche Ladepunkte in der Nähe gibt.

Heizen:
Bei einer Befragung von E-Auto-Nutzer:innen gaben knapp 15 Prozent an, während der Fahrt sehr auf Zusatzverbraucher wie beispielsweise die Heizung im Winter zu achten. Technisch gesehen hat die Heizung der Fahrgastzelle einen nachteiligen Effekt auf den Verbrauch. Wichtig ist aber, nicht an der falschen Stelle zu sparen, denn: Neben der richtigen Raumtemperatur im Auto trägt der dahingehende Komfort wesentlich zur Fahrsicherheit und Stressminderung bei. Abgesehen von der Luftheizung sollte man vor allem auf körpernahe Heizsysteme wie Sitz- und Lenkradheizung zurückgreifen – das spart Energie.

Reichweite:
Damit die Heizung eine möglichst geringe Auswirkung auf die Reichweite hat, kann das Auto vorgewärmt werden, während es noch an der Ladestation angeschlossen ist. Die Energie für den Aufheizvorgang der Fahrgastzelle wird so nicht von der Batterie, sondern über das Netz bezogen. Das verringert zwar in Summe nicht den Energiebedarf, erhöht aber die Reichweite für den Fahrbetrieb.

Ladetarif:
9 von 10 Langzeit-E-Auto-Nutzer:innen gaben bei der Befragung an, dass sie bei öffentlichen Ladestationen eine Abrechnung nach Energiemenge, also nach kWh, bevorzugen. „Da in Österreich überwiegend nach Ladezeit abgerechnet wird, zeigt das Ergebnis der Befragung eindeutig, dass sich E-Autofahrer:innen eine Änderung in den aktuellen Abrechnungsmodalitäten wünschen. Bei tiefen Temperaturen erhöht sich die Ladezeit und dadurch steigen auch die Kosten im Fall einer Abrechnung nach Zeit. Es ist ratsam, sich im Vorhinein mit den Ladetarifen in der Urlaubsregion vertraut zu machen. Wenn vorhanden und möglich, sollte man auch die Batteriekonditionierung mitverwenden“, rät der E-Mobilitätsexperte abschließend.